Exkursion der Fachschaft GER zum Schacht Konrad am 21.02.25

Was passiert eigentlich mit radioaktivem Abfall, wenn er nicht weiterverarbeitet werden kann? Er muss eingelagert werden und das über Jahrhunderte und Jahrtausende. Ein Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Abfall wird zurzeit im Schacht Konrad in Salzgitter erreichtet. Insgesamt 12 Studierende der Fachschaft für Geo-, Energie- und Rohstoffwissenschaften hatten am 21.02.25 die Möglichkeit sich die Bauarbeiten in dem alten Erzbergwerk anzuschauen.
In kleinen Fahrgemeinschaften sind wir um 7:00 Uhr in der Frühe nach Salzgitter zur Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) aufgebrochen. Pünktlich um 8:15 Uhr standen wir vor dem Stacheldraht eingezäunten Gelände und haben uns unsere Besucherausweise für den Tag abgeholt. Uns erwartete bereits Christian Gosberg, ehemaliger Student der TU Clausthal im Bereich Energie und Rohstoffversorgungstechnik und jetzt Betriebsleiter der BGE am Standort Salzgitter. Zunächst hat er uns etwas über die Entstehungsgeschichte des ehemaligen Erzbergwerks erzählt und anschließend die Pläne für das Endlager vorgestellt, zu dem die Bauarbeiten ober- und untertage bereits voll im Gange sind. Nach einer kurzen Einweisung zur Selbstrettung untertage hieß es dann: alle in die Kaue (so bezeichnen Bergleute den Umkleideraum) und Arbeitsklamotten anziehen. Zusätzlich musste jeder von uns eine Lampe und einen Selbstretter mitnehmen. Anschließend ging es zum „Schacht“, durch den wir nach etwa vier Minuten Fahrt im Förderkorb auf die 3. Sohle bei 1000m in den Berg eingefahren sind. Dann hieß es aufsitzen. Mit einem großen Grubenfahrzeug sind wir zur ersten Station gefahren, an der wir die untertägigen Vortriebsarbeiten begutachten konnten. Anschließend ging es weiter zu einem Bereich, der bereits mit Betonverschalung zu einer Art Tunnel ausgebaut wurde. An dieser Stelle soll zukünftig ein untertägiges Betonmischwerk entstehen. Der Beton wird zur Einlagerung des radioaktiven Abfalls benötigt. Anschließend ging es weiter zu einem Bauabschnitt, bei dem die Betonschalung grade erst gebaut wird. Zum Schluss konnten wir die Bauarbeiten am zweiten Schacht anschauen, durch den in Zukunft der radioaktive Abfall von den obertägigen Anlagen in das Endlager befördert werden soll. Zwischendurch konnte man ab und zu vergessen, dass man sich 1000 Meter unter der Erdoberfläche befindet. Nach insgesamt vier Stunden im Bergwerk sind wir wieder ausgefahren und konnten uns mit Linsensuppe stärken. Damit ging eine spannende Exkursion zu Ende. Für einige Teilnehmer ist es die erste Grubenfahrt gewesen.

Vielen Dank an die Bundesgesellschaft für Endlagerung und Christian Gosberg für das Ermöglichen. Wir kommen gerne wieder, um den Baufortschritt zu begutachten.

Bericht: Paul Steingröver